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1991

Ziel: Botschaft in London

Mobiliar von der Marienburg wurde in Bremen restauriert

 

(WESER KURIER, 18.11.1991, von Ute Hellwege)

Der 12. Dezember ist für die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in London ein wichtiges Datum. An diesem Tag kommt Seine Majestät, der Prinz of Wales, ins Haus, um an der Einweihung der frisch restaurierten, renovierten und neu ausgestatteten Räumlichkeiten am Belgrave Square teilzunehmen.

Falls Majestät der Glanz der „neuen“ Botschaft gefallen sollte; nun, dann könnte das auch auf good old Bremen positiv abfärben. Denn hier sind immerhin fünf Möbelstücke restauriert worden, bevor sie von einer Spezialfirma nach London gebracht wurden.

Restaurator Roger Kossann aus der Stader Straße hat sich in seiner Werkstatt eines Biedermeiersekretärs (um 1820 gefertigt), zweier Barockkornrnoden und eines Tisches aus dem 18. Jahrhundert sowie eines ,weiteren Tisches annehmen müssen, dessen Entstehungszeit relativ genau mit „um 1860“ angegeben werden kann. Alle Objekte stammen aus dem Welfenschloß „Marienburg“ bei Braunschweig.

Roger Kossann hat die Antiquitäten gründlich gereinigt und konserviert. Für den Biedermeiersekretär und die Kommoden wurden fehlende Bronzebeschläge nachgegossen, fehlende Furniere mußten ergänzt werden. Am Sekretär fehlten zwei Schlüssel diese mußten nachgearbeitet werden; die Deckplatten des Kommodenpaars wurden neu mit Leder bezogen. Der Tisch aus dem 18. Jahrhundert Nußbaumfurnier mit Intarsien, wies einen Riß in der Platte auf, der geschlossen werden mußte. Auch an ihm fehlten Furniere; das Untergestell mußte stabilisiert werden.

Bei dem Tisch „um 1860“ handelt es sich um ein Objekt der Neugotik aus Eichenholz hier wurde „nur“ das Retuschieren von farblichen Fehlstellen auf der Oberfläche nötig sowie das Auftragen eines neuen Schellackfirnisses auf der Platte. Roger Kossann ist über seine guten Kontakte zu Museen an den Londoner Auftrag herangekommen. Apropos Museum: Einige sehr namhafte von ihnen lieferten weitere „Ausstattungsgegenstände“ für die German Ambassy in London – zum Beispiel die Hamburger Kunsthalle.

Fraglich ist freilich, ob die Kunsthalle so einen direkten Zusammenhang mit dem englischen Königshaus vorweisen kann wie das Schloß Manienburg. Dieses Schloß gehört zum Haus Hannover – und das wiederum ist verwandtschaftlich eng mit den Windsors verbandelt.

 

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